Bericht der Kunstkommission zum Vereinsjahr 2018 / 2019

Die Kunstkommission ist noch immer tief in der Reha nach der Kunstausstellung des Halbziit Jubiläums im Juni 2018. Es war eine epochale Ausstellung, die nicht nur die Werke der Kunstsammlung darstellte, sondern auch durch audio-visuelle Reize den Besucher in Bann zog.

In einem Saal des Klosters Kappel hatten die unermüdlichen Helfer der KuKoVBL ausgesuchte Bilder und Objekte der Sammlung genial kuratiert dem staunenden Publikum präsentiert.

Eingangs sah man den «Stall von Bethlehem» mit Mary und Sepp, in der Krippe liegend eine Blutwurst, und der Stern darüber weist den 3 Chüngen den Weg. Natürlich von Walter Keller. Daneben das monumentale Werk «Der Stammbaum des VBL», von Eveline Bolliger, erstmals gezeigt an der Halbziit. Eveline forschte wann denn wer dem VBL beitrat, und das über die letzten 45.5 Jahre, suchte die zugehörigen Brustbilder heraus und arrangierte sie auf zwei Meter Höhe und einem Meter Breite, unten angefangen mit den fünf erleuchteten Gründungsmitgliedern und jeder und jede konnte sich selbst finden, an einem Ast am richtigen Ort. Man war gerührt zu dieser Familie zu gehören, zu dieser wahrhaft einmaligen Bruder- und Schwesternschaft, dem VBL. Weiter vorne das älteste Bild der Sammlung, ein Stich «der Metzger» genannt, etwa aus dem 18ten Jhdt., gülden gerahmt, dem VBL vermacht von M. Keller aus Niederuster. An der Vorderwand dann das Hauptwerk der Sammlung, Fred Engelbert Knecht’s «Die Befreiung der Tiere», wo fröhliche Sauen das wohl gruusigste Gebäude der Schweiz, das Postzentrum Mülligen, in Besitz nehmen und zu einem überwucherten Naturparadies rückführen. Die Vorderwand lockte auch mit zwei echt berührenden Darstellungen von zwei Damen, die ein Säuli herzen, und einem Meitli, welches eine Wurst umarmt. Am Fenster hängt ein Banner mit der Aufschrift «L’homme n’est rien, l’oeuvre tout». Wie wahr. «Die fröhlichen Zecher» von Pit Whitfield zeigt eine Fress- und Saufrunde von fröhlichen Menschen, sozusagen vom Kronleuchter darüber aufgenommen, auf der Rückseite entsprechende Poesie dazu. Ursprünglich als Tischsets bei unseren Metzgeten gedacht, aber natürlich viel zu kostbar dazu. An der linken Wand wieder ein klerikales Werk, ein «Abendmahl» darstellend, allerdings mit Jüngern wie etwa Angela Merkel, Barack Obama, Hillary Clinton und weiteren Honoratioren, erhalten von unseren Thüringer Bratwurstfreunden via den umtriebigen VBL International Ivo K.. Ein Chriblen packt den Betrachter beim nächsten Bild, der «Erotischen Schlachtplatte» von Balz Rubli, wo Oehrli, Schnörrli und Schwänzli ganz spezielle Formen aufweisen die man glaubt auch anderswo schon gesehen zu haben. Auch die originale «VBL Gründungsurkunde» ist ausgestellt, wo jeder echte VBL’er einen ehrfürchtigen Knicks machen möchte, sofern die Knie das noch hergeben.

Daneben dann die Kanzel, aus der die Raetorinnen und Raetoren Chri Keller, Mirijam Trefzger, Silvan Romer, Ivo Knüsel und Balz Rubli VBL historisch oder auch literarisch wertvolle Texte deklamieren, lippenhängig von den Ausstellungsbesuchern atemlos (siehe Helene Fischer) verfolgt. Musikalische Darbietungen des Trio Eugster oder Fredl Fesel et al werden von DJ Hans Bertschi exakt getimed abgespielt, ebenso die Videos von wichtigen Fernsehsendungen zum VBL an die Wand gebeamed. Allen Mithelfenden an diesem betörenden Kunsterlebnis sei an dieser Stelle nochmals herzlichst gedankt. Mersssi.

Die VBL KuKo hat ein Gebrauchskunstwerk von Ernst W. Schneider, einem umtriebigen Künstler in Tütschland, erstanden, Es zeigt «Den goldenen Schnitt», also wie man eine Blutwurst teilen sollte, damit das Verhältnis kurz zu lang gleich ist wie das Verhältnis lang zu ganz. Und er zeigt die Lösung geometrisch, was uns bei der nächsten Metzgete sicher von grosser Hilfe sein wird.

Immer wieder, sogar unterdessen wohl schon etwas lästig, träumte und schwärmte die KK von einem «Triptychon» für den VBL. Also ein dreiteiliges Werk, vorzugsweise mit Seitenflügeln zum aufklappen, welches die VBL Dreifaltigkeit darstellt, also Blutwurst, Leberwurst und Bratwurst. Man wäre dann in der Tradition von Werken wie etwa dem Geuernica von Pablo Picasso, oeuvres von Francis Bacon, der Garten der Lüste von Hieronimus Bosch, diversen Flügelaltären in Tschermany and France, also in bester Gesellschaft. Dieser Traum wurde nun dank Balz Rubli wahr. Er hat ein söttiges Triptychon mit Blutwurst, Leberwurst und Bratwurst, mit zwei Flügeln, faltbar, mit Scharnieren, tatsächlich kurzerhand, kraft seiner überragenden künstlerischen Fähigkeiten, selbst erschaffen. Unglaublich. Herrlich. Lieber Balz: Vielen herzlichen Dank, im Namen des VBL und seiner KuKo.

Mit dieser erfreulichen Mitteilung kann ich den KuKo Jahresbericht 2018/2019 getrost schliessen.

«Ich habe fertig».

der KuKo Präsident                             Kaspar Aeberli

 

Kunst ist die Liebe in Schönheit gehüllt         

Giovanni Segantini

Ars longa, vita brevis                    

Hippokrates

L’homme n’est rien, l’œuvre tout

Gustave Flaubert